Nairobi / Kenia - August 2013



Reisebericht (von Bernhard Koch)

Anne-Kathrin & Kay Schubert
Anne-Kathrin & Kay Schubert

Vor ungefähr zwei Jahren wurde ich gefragt, ob wir den Missionar Kay Schubert zum Dienst in unsere Gemeinde einladen könnten. Mit seiner Familie lebe er in Kenia und sei dort für Jesus unterwegs. Ich musste nicht erst überlegen, in mir war das Zeugnis des Heiligen Geistes, Kay einzuladen. Nicht lange daraufhin war er bei uns in der JESUS!Gemeinde und gab Zeugnis über seine Missionsarbeit in Kenia. Unsere Herzen fanden zusammen. Er lud uns nach Nairobi ein, um in dortigen Gemeinden zu dienen, besonders aber, als Sprecher für die Jahreskonferenz seines Bischofs. Ich stellte mir einen katholischen Bischof vor und dachte: Seltsam, weshalb lädt ein Bischof Prediger ein, die keine ordinierten Priester sind? Aber ich fragte nicht bei Kay nach und behielt somit für einige Zeit meine diffuse Vorstellung über diesen Bischof.

 

Einladung zur Jahrenskonferenz
Einladung zur Jahrenskonferenz

Nachdem Kay mit seiner Frau Anne und seinen zwei Jungen letztes Jahr nochmals bei uns in der Gemeinde waren, wiederholte er die Einladung, nach Kenia zu kommen. Wir stimmten zu. Im August dieses Jahres war es dann soweit. Karin und ich, Thomas und unsere liebe Brigitte aus Peiting in Oberbayern, die schon einige Male Kenia und andere Länder Afrikas besucht hatte, machten uns auf den Weg nach Nairobi.

In aller Herrgottsfrühe landeten wir in der kenianischen Hauptstadt. Kay holte uns mit einem Mitarbeiter des Bischofs vom Flugplatz ab. Unsere Unterkunft war das Mennonite Guest House, welches eine schöne Gartenparkanlage besitzt – eine Oase mitten in der „Stadt-Wüste“ Nairobi. Hier fanden wir zwischen den Aktionszeiten immer wieder Ruhe.

Bernd, Karin und Brigitte im Mennonite Guest House
Bernd, Karin und Brigitte im Mennonite Guest House

Karin predigt in der Sudanesen-Gemeinde
Karin predigt in der Sudanesen-Gemeinde

Nun waren wir in Afrika und begannen dessen „Spirit“ wahrzunehmen. Am Sonntagvormittag dienten wir in zwei Sudanesen-Gemeinden. Die eine wurde von Kay und Anne in Verbindung mit dem Bischof, unter dessen Leitung sich die beiden einige Jahre zuvor begeben hatten, ins Leben gerufen. Es ist schwierig, Sudanesen in kenianische Gemeinden zu integrieren, da dieses Volk unter sich zu bleiben sucht; und so musste für die Sudanesen eine eigene Gemeinde gegründet werden. Karin sprach im ersten Gottesdienst vor Sudanesen, die sich in einer Wellblechhütte versammeln, über Lobpreis und starkes Gebet – in Verbindung mit der uns von Jesus anvertrauten Autorität. Fast alle Anwesenden wünschten daraufhin unser Gebet. Als wir ihnen die Hände auflegten, spürten wir die gewichtige Wirksamkeit des Heiligen Geistes an diesen Menschen. Das ärmliche Gotteshaus wurde mit Jesu Herrlichkeit erfüllt.


Dann ging es zu der von Kay und Anne gegründeten Gemeinde. Nach einer wunderbaren Lobpreis- und Anbetungszeit war nun ich an der Reihe zu sprechen. Weil fast alle Sudanesen noch nicht mit dem Heiligen Geist getauft waren, teilte ich Gottes Wort darüber mit. Kay und Anne hatten gute Vorarbeit geleistet und so konnten wir die Anwesenden nach meiner Predigt zur Erfüllung mit dem Heiligen Geist führen. Alle begannen, in anderen Zungen zu sprechen und stimmten in einen vom Geist Gottes gewirkten Sprachengesang ein – dies war gewaltig. Kay und Anne waren begeistert, dass alle mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden und nun sogar in Zungen sangen.


Am Nachmittag begaben wir uns in einen vornehmlich moslemischen Stadtteil, in dem Flüchtlinge aus Somalia leben, und in dem sich eine kleine Hausgemeinde befindet. Diese Gegend sei bis zur Ankunft der Somalier ein attraktiveres Viertel gewesen, berichtete uns Kay. Nun war alles runtergekommen und vieles kaputt – es sah aus wie „Klein-Mogadischu“. Uns wurde erneut bewusst: es nützt nichts, wenn wir es den hilfebedürftigen Menschen komfortabel und schön machen, solange sich deren Denken und innere Einstellung nicht verändert haben. Sie werden all das Gute, was wir ihnen zur Verfügung stellen mögen, auf ihr Niveau herunter wirtschaften.


Als wir den Somalier-Kreis erreichten, empfing uns dessen Pastor, ein Äthiopier. Er stellte uns die Versammelten vor und gab uns Freiraum, zu den Anwesenden zu sprechen. Während der anschließenden Gemeinschaft sagte eine Somalierin, ihr Mann sei, nachdem er Christ geworden war, in Somalia ermordet worden. Sie hätte sich gerade noch rechtzeitig nach Kenia absetzen können. In diesem Zusammenhang bat sie uns, keine Fotos über sie zu veröffentlichen. - Wir hatten eine gesegnete Zeit mit der somalischen Gruppe, waren aber auch froh, wieder unbeschadet im Mennonite Guest House anzukommen.

Neben Besuchen einiger besonders sehenswerter Landschaften und dem an Nairobi angrenzenden Nationalpark, führten uns Kay und Anne zu der von ihnen gegründeten Schule. Dort werden ungefähr sechzig Kinder, meist aus dem Sudan, unterrichtet. Mit ihnen besuchten wir „Mambo-Village“, eine Krokodil-Farm. Zudem stellten die noch handbetriebenen Karussells eine besondere Attraktion für die Kinder dar.

In Mambo-Village
In Mambo-Village

Taufe
Taufe

In Kays Sudanesen-Gemeinde stand eine Taufe an. Eine junge sudanesische Mutter und ein sudanesischer Jugendlicher wollten sich taufen lassen. Wir waren eingeladen, daran teilzunehmen. Ich wurde gefragt, ob ich zusammen mit einem anderen Pastor aus dem Sudan die Taufpredigt halten wollte. Es war für mich ein großes Vorrecht, dies zu tun. Nach der Taufe hatten wir noch eine entspannte Zusammenkunft mit unseren sudanesischen Geschwistern bei Tee und Mandazi (kenianische Teigtaschen). - Es war großartig zu sehen, wie diese Menschen ihren Glauben an Jesus ausleben.


Bishop Julius Maina
Bishop Julius Maina
Uthiru Pentecostal Church
Uthiru Pentecostal Church
Karin predigt auf der Convention
Karin predigt auf der Convention

Es kam der Tag, an dem wir Bischof Julius Maina kennenlernten. Er war nicht katholisch. Maina ist Pastor der von ihm gegründeten Pfingstgemeinde und Aufseher von ungefähr zehn Pastoren und deren Gemeinden; unter ihnen auch Kay und Anne. Der Bischof war uns gleich bei der ersten Begegnung sympathisch. Bei ihm hatten wir alle Freiheit im Heiligen Geist. Das Predigen machte richtig Spaß; große Kraft floss, als wir (Thomas, Karin und ich) Gottes Wort in den Gottesdiensten und der Convention weitergaben. Karin startete und gab ihr Zeugnis darüber, was Jesus in ihr und ihrer Familie Gutes getan hat. An einem anderen Tag sprach sie über die Wichtigkeit, die Wahrheit zu sagen, um nicht von Lüge gefangen genommen und in dieser verstrickt zu werden. In ihrer letzten Predigt sprach sie am Beispiel des Propheten Jona über Gehorsam. Kay sagte, dass kaum über solche Themen wie „die Wahrheit sagen“ und „Gehorsam“ in den Gemeinden gesprochen würde und Karin deshalb genau richtig gelegen hätte, mit dem was sie mitteilte. Thomas sprach insbesondere darüber, wie Worte uns binden können und wie Jesus ihn kurz vor der Reise nach Kenia im letzten Augenblick von der ärztlichen Diagnose „Thrombose“ befreite und er so doch noch mit uns reisen konnte.


Am Sonntagmorgen versammelten sich ungefähr sechshundert Menschen. Nachdem ich zu ihnen gesprochen hatte, kamen etwa zwanzig Männer, Frauen und Kinder zum Altar, um Jesus in ihr Leben aufzunehmen. An einem anderen Tag empfingen einige nach meiner Lehre über den großen Segen des Sprachengebets die Geistestaufe. Und viele kamen zum Altar, um sich von schrecklichen Phantasien befreien zu lassen, nachdem ich über die bösen Visionen des Teufels und die guten Vorstellungen Gottes für unser Leben gesprochen hatte.


Für Karin begann sich auf dieser Reise ein gottgegebener Traum zu erfüllen. Als sie noch Kind war, sah sie, wie sie vor Tausenden von schwarzen Menschen stand und Gottes Wort predigte. Das erwähnte sie auch in ihrem Zeugnis in der Gemeinde des Bischofs. Daraufhin sagte er später zu ihr, Nairobi sei die Tor nach Afrika. Der Flughafen sei der größte in Ost- und Zentralafrika und Drehkreuz für sehr viele, die afrikanische Länder besuchen wollen. Karin hätte Gottes Wort in Kenia gepredigt und sei somit durch diese Tür gegangen. Prophetisch sagte er, von Kenia aus würde sich unser Dienst in Afrika ausweiten und sich ihre Vision erfüllen.



Mehr Infos zu der Arbeit von Kay und Anne Schubert finden sich hier:

http://www.globeeurope.org/Kay-und-Anne-Kathrin-Schubert.html